Schutzkonzepte

In Organisationen, in denen Menschen zusammenarbeiten und zusammenleben kommt es – wie überall – zu Übergriffen, sexualisierter Gewalt und Diskriminierungen.

Schutzkonzepte sind Beteiligungs- und Organisationskonzepte, die Orientierungswissen und Handlungsmöglichkeiten zum Schutz der persönlichen Rechte aller Beteiligten aufzeigen.

Insbesondere zum Kinderschutz vor sexualisierter Gewalt sind Schutzkonzepte überall dort, wo (pädagogisch) mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird, notwendig. Hier stehen Erwachsene in der Verantwortung, präventive Maßnahmen durchzuführen und in konkreten Fällen sensible und klare Interventionen zu ergreifen sowie Aufarbeitungen zu begleiten.

Schutzkonzepte (manchmal auch: Awareness-Konzepte) sind auch für Organisationen sinnvoll, in denen ausschließlich Erwachsene miteinander arbeiten. Denn Diskriminierungsmechanismen und Machtdynamiken führen auch dort dazu, dass verletzlichere Personen weniger Unterstützung bekommen und gewaltausübende und diskriminierende Personen zu wenig zur Verantwortung gezogen werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass Schutzkonzepte vielmehr permanente Schutzprozesse sind. Es reicht nicht aus, ein schriftliches Konzept zu haben. Eine Organisation muss die Auseinandersetzung, das Wissen und die Beteiligung tatsächlich leben, damit Schutzkonzepte ihre Wirkung entfalten können.

Deswegen widmen wir uns zunächst auch der grundlegenden Ebene des Miteinanders („Organisationskultur“):

  • Wie gehen wir miteinander um?
  • Was ist unser Umgang mit Kritik?
  • Wie sieht unsere Fehlerkultur aus?
  • Wie sind Verantwortlichkeiten verteilt?
  • Welche formellen und informellen Hierarchien existieren?

Die Beantwortung solcher und weiterer Fragen sind Bestandteil einer gemeinsamen Kultur der Achtsamkeit (Awareness) – welche die Basis für gelingende Schutzkonzepte darstellt. Aufbauend folgen die klassischen Bausteine eines Schutzkonzeptes: Risiko- und Potentialanalyse, Wissen und Maßnahmen zu Prävention, Intervention & Aufarbeitung.

Wir verbinden Schutzkonzepte mit Ideen der Transformativen Gerechtigkeit.

Schutzkonzepte können eine emanzipatorische Ausrichtung bekommen, wenn sie gesellschaftliche Machtverhältnisse in den Blick nehmen und diese durch Transformationsprozesse abbaut – zumindest innerhalb von Organisationen.

Außerdem beleuchten wir insbesondere die Frage, welche Logiken in der Organisation reproduziert werden, die einer achtsame Kultur, eine Gewaltprävention oder dem Abbau von Ungerechtigkeit entgegenwirken.

Schutzkonzepte sind so einzigartig wie jede Organisation, deswegen ist auch jede Prozessbegleitung angepasst an die jeweiligen Umstände.

Wir bieten einmalige ganztägige Formate oder längerfristige Prozessbegleitungen an. Sprecht uns bei Fragen gerne einfach erst einmal an – in Gesprächen versuchen wir gemeinsam herauszuarbeiten, was es für eure Organisation braucht.